Der zuverlässige und schnelle Informationsfluss ist für viele Bereiche des öffentlichen Lebens das A und O. Dies trifft für grenzübergreifend relevante Themen besonders zu. Die Euroregion PRO EUROPA VIADRINA setzt sich auch in diesem Sinne aktiv für die Verbesserung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen ein.
Auch wenn der Focus der Aufmerksamkeit seit einigen Monaten auf der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie liegt, die sich auch auf grenzübergreifende Verflechtungen massiv auswirkt, gibt es weitere Herausforderungen mit grenzübergreifendem Handlungsbedarf, u.a. die Afrikanische Schweinepest (ASP).
Mit der Richtlinie 2002/60/EG des Europäischen Rates vom 27. Juni 2002 zur Festlegung von besonderen Vorschriften für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest erkannte die EU sehr zeitig die ASP-Gefahren. Seit 2014 beschäftigen sich zahlreiche EU-Länder mit der sog. Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Bekämpfung dieser für Menschen ungefährlichen, für Haus-, Zucht- und Wildschweine aber verheerenden Tier-Seuche. Dem Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zufolge sind in der EU nach wie vor neun Länder von dieser Tier-Seuche betroffen.
Seit 2019 ist das Thema auch im deutsch-polnischen Grenzgebiet relevant, nachdem mehrere Fälle insb. im Süd-Osten der Wojewodschaft Lubuskie festgestellt wurden. Ausgehend von dem durch die Veterinärämter der Landkreise MOL und LOS sowie der Stadt Frankfurt (Oder) geäußerten Interesse regte die Euroregion PRO EUROPA VIADRINA einen Erfahrungsaustausch von deutschen und polnischen Experten an, der am 02.09.2020 im Lebuser Wojewodschaftsamt stattfand.
Herr Rainer Schinkel, Vorsitzender des Mittlere Oder e.V., dem deutschen Trägerverein der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA, und Beigeordneter im Landkreis Märkisch-Oderland, Frau Gundula Teltewskaja, Beigeordnete im Landkreis Oder-Spree, sowie Herr Claus Junghanns, Bürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder), trafen am Mittwoch in Begleitung ihrer Amtstierärzte und Fachexperten in Gorzów Wlkp. mit Frau Zofia Batorczak, Amtstierärztin der Wojewodschaft Lubuskie, und Herrn Waldemar Gredka, Direktor des Departements für Sicherheit und Krisenmanagement im Lebuser Wojewodschaftsamt, und weiteren polnischen Fachleuten zusammen. Sie führten einen für beide Seiten interessanten und konstruktiven (Fach)-DIALOG zur Prävention und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). So handeln beide Seiten auf der Grundlage von EU-weit einheitlichen Vorgaben und den in der Fachwelt etablierten, wissenschaftlich belegten Prinzipien. Die auf polnischer Seite hierbei bereits erreichten Erfolge fußen zudem auf rechtzeitigem Handeln, und einem hinsichtlich Einsatz von Personal, Zeit und Material sehr aufwändigen und auch sehr gut abgestimmten Vorgehen. Letztlich erwies sich der schnelle Informationsfluss zwischen den verantwortlichen Stellen und Akteuren in den betroffenen Regionen, denen der benachbarten Wojewodschaften, sowie des Bundeslandes Brandenburg und auch der Tschechischen Republik erneut als wesentlich für die bislang erreichte Eindämmung dieser Tierseuche, die vor administrativen Grenzen keinen Halt macht.
Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.
Euroregion PRO EURPA VIADRINA, Mittlere Oder e.V.; Frankfurt (Oder), 04.09.2020
Pressemitteilung als PDF
Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG V A Brandenburg – Polen 2014-2020 kofinanziert.